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In der IT bzw. spezieller in der Softwareentwicklung sind agile Methoden seit Jahren auf dem Vormarsch. Durch diese transformation bzw. Einführung der neuartigen Art Projekte zu führen, konnten viele Projekte erfolgreich beendet werden. Diesen stehen jedoch auch sehr viele missglückte gegenüber. Doch warum ist das so? Wieso scheitert der Ansatz des agilen Projektmanagements und wie lässt sich dieser Umstand gegebenenfalls sogar verhindern?

Hinter dem Schlagwort “Agilität” und dem Einsatz solcher Methoden (beispielsweise XP, also Extreme Programming, Scrum oder Kanban) steht der Grundgedanke, dass Software in iterativen (also aufeinander aufbauende) Einzelschritte auf Grundlage von Feedback zu entwickeln. Dieses Feedback kommt, nachdem ein potentiell fertiges Produkt an einen Tester gegeben wird, von deren Testvorgängen. Der Unterschied zu früher ist, dass anstatt direkt eine gesamte Lösung eben viele einzelne Lösungen veröffentlicht werden, welche alle in sich potentiell ausführ- bzw. nutzbar wären. Dies steht im starken Kontrast zu traditionellen Ansätzen.

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Bei der Wasserfallmethodik etwa kann eine neue Phase der Softwareentwicklung immer erst dann beginnen, wenn die vorherige komplett und mit allen offenen Punkten (Issues) abgeschlossen ist. So kann es unter Umständen Monate oder sogar Jahre benötigen, ein Projekt endgültig abzuschließen.

Als Referenz für agiles Projektmanagement wird dabei das im Jahre 2001 veröffentlichte Agile Manifest angesehen. Es umfasst an dieser Stelle vier wichtige Kernaussagen:

  1. Individuals and interactions over processes and tools
  2. Working software over comprehensive documentation
  3. Customer collaboration over contract negotiation
  4. Responding to change over following a plan

Diese vier Kernaussagen werden weiter untergliedert und bilden zwölf Prinzipien. Diese werden hier an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt. Sie machen aber deutlich, dass die Anfänge des agilen Projektmanagements geprägt waren von einer Ableitung traditionellen Projektmanagements. Das bedeutet intensive Planungsphasen, strenge Kontrolle und Überwachung, präzise Steuerung und Maßnahmen um Problemen entgegenwirken zu können.

Fehler No 1: Mangelhafte Kommunikation im Team und kein Vertrauen (in selbiges bzw. den Fähigkeiten)

Es ist nicht zu leugnen, dass moderne Softwareentwicklung bzw. die IT in Gänze unter hohem Druck steht. Daher herrscht natürlich auch innerhalb eines (agilen) Teams enormer Leistungsdruck. Dies ist zum einen den engen zeitlichen Abständen geschuldet. Diese bilden oft nur ein bis zwei Wochen ab. Am Ende dieser Phasen müssen selbstverständlich wieder neue Features bereitgestellt werden. Kommunikationsketten müssen kurz und schnell gehalten werden, weshalb es zwangsläufig zu fehlerhafter Kommunikation im agilen Prozess kommen kann. Und dann ist es wie immer: Das Scheitern fängt mit einer eigenen Interpretation von Anforderungen und einer Vermischung der Begrifflichkeiten an.

Fehler No 2: Product Owner fehlt es an Durchsetzungskraft

Für die Rolle des Product Owners eignen sich nur Personen, die klare Anweisungen geben und Erwartungen managen können. Es ist ein hohes Maß an rhetorischen Fähigkeiten vorauszusetzen. Rhetorikseminare für Führungskräfte sind hierbei ein passendes Mittel um diese Fertigkeiten zu verbessern. Schließlich interagiert einzig der PO mit dem Kunden bzw. den Endnutzern und dem Team der Entwicklung. Er bildet somit eine wichtige Schnittstelle.

Fehler No 3: Die Tools eignen sich nicht für Agilität

Die Auswahl an Tools und Werkzeugen ist enorm. Hilfreiche Softwaretools für Agilität gibt es hingegen schon weniger. Und dann eine für die jeweiligen Anforderungen passende Software zu finden und diese auch noch perfekt zu nutzen ist die Meisterleistung. Das Verfolgen des Projektfortschritts findet heutzutage direkt und jederzeit über Live-Reportings statt. Dies muss auch gewährleistet sein um jederzeit auf veränderte Gegebenheiten reagieren zu können. Dadurch wird die Entwicklung nicht nur beschleunigt sondern soll auch vereinfacht werden. Somit wird das Projektcontrolling einfacher, effektiver und ebenfalls agiler.

Fehler No 4: (Zu) Komplexe Anforderungen an das Produkt bzw. die Lösung

Es ist fast ein Gesetz. So gilt auch bei der agilen Softwareentwicklung: Je komplexer ein Projekt, desto mehr Probleme treten auf! Hier sind allen voran der Scrum Master mit seinem Entwicklungsteam gefragt. Sie müssen gemeinsam an der Lösung feilen und diese planen, komplexe Anforderungen in kleine Teile bzw. Stories zerlegen und diesen Prozess kontinuierlich vollziehen und immer wieder wiederholen.